Pressemeldung 27. Juni 2023 – Kehlstein – Aufbruch in die Zukunft der nachhaltigen Mobilität

Seit 1952 besuchen Touristen das Kehlsteinhaus, das sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in Berchtesgaden entwickelt hat. Hoch über dem Tal bietet sich ein überwältigender Panoramablick auf die wunderschöne Bergwelt der Berchtesgadener Alpen und weit ins Salzburger Land. Ende Juni schlägt das Bergerlebnis Berchtesgaden gemeinsam mit dem RVO ein neues Kapitel auf: die Umstellung der Buslinie in die nachhaltige Mobilität mit Elektroantrieb.

 

Das Bergerlebnis Berchtesgaden hat sich in der Strategie 2030 die Nachhaltigkeit und somit auch die nachhaltige Mobilität zum Ziel gesetzt. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungsarbeiten: zahlreiche Testfahrten wurden absolviert, die Technik der Busse den Anforderungen der steilen Bergstraße angepasst und die Busfahrer eingewiesen. Insgesamt acht E-Busse stehen nun für die Kehlsteinbuslinie bereit, jeder Bus hat 41 Sitzplätze.

Bei der feierlichen Präsentation der neuen E-Busse am 26. Juni 2023 begrüßte Dr. Bartl Wimmer, 1. Vorsitzender Bergerlebnis Berchtesgaden, die am Projekt Beteiligten und politische Vertreter aus der Region und dankte für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Umsetzung des prestigeträchtigen Projekts. „Mit der Inbetriebnahme der E-Busse für die Kehlsteinlinie ist uns ein wichtiger Meilenstein in der nachhaltigen Mobilität gelungen. Mit dem gleichen Elan gehen wir nun die nächsten Mobilitätsprojekte an, bis 2024 möchten wir in Berchtesgaden den On-Demand-Verkehr umgesetzt haben,“ so Dr. Bartl Wimmer in seiner Rede.

„Wir freuen uns, dass die RVO mit den acht E-Bussen ein Stück Nachhaltigkeit im Ausflugsverkehr in den Alpen verankern kann. Die Kehlsteinlinie ist ein gefragtes touristisches Angebot. 39 Fahrten finden täglich vom Obersalzberg zum Kehlstein und zurück statt. Es ist ein Erfolg, dass wir diese Fahrten zukünftig emissionsfrei bewerkstelligen“, sagt Stefan Kühn, Vorsitzender DB Regio Bus Bayern und Geschäftsführer RVO.


Besuchermagnet Kehlsteinhaus

1952 wurde die Buslinie auf den Kehlstein in Betrieb genommen. Die Deutsche Kraftpost transportiere bis zu 29 Gäste pro Fahrt auf den Kehlstein, im ersten Jahr genossen knapp 48.000 Gäste die entspannte Auffahrt über die steile Bergstraße. Seit der Inbetriebnahme Deutschlands höchstgelegener Buslinie laufen im Vorfeld der Saison umfangreiche Arbeiten entlang der Strecke: Zunächst muss die Kehlsteinstraße mittels Schneefräse und Schaufeln von den Schneemassen befreit werden. Anschließend folgt der Einsatz der Bergputzer, die lose Gesteinsbrocken von den Felsen klopfen, um während der Saison die Steinschlagsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.

1971 wurden bereits über 200.000 Besucher auf den Kehlstein gefahren, 1976 übernahm die heutige RVO Regionalverkehr Oberbayern GmbH den Linienverkehr am Kehlstein. 1989 waren es bereits 320.000 Gäste und 2017 über 410.000. In Spitzenzeiten zählten die Kehlsteinbetriebe in den vergangenen Jahren bis zu 4.500 Besucher am Tag – Zahlen, die unglaublich anmuten. Diese Zahlen strebt das Bergerlebnis Berchtesgaden nicht mehr an – der Zugang ist mittlerweile aufgrund Brandschutzvorgaben auf maximal 2.750 Gäste täglich limitiert und garantiert damit den Besuchern ein entspanntes und eindrucksvolles Erlebnis am Kehlstein.


Historischer Aussichtspunkt hoch über Berchtesgaden

Das Kehlsteinhaus liegt auf 1.834 Metern Höhe über Berchtesgaden. Seine Geschichte ist untrennbar mit der des Obersalzberg verbunden. Dort befand sich zwischen 1933 und 1945 das neben Berlin wichtigste Machtzentrum der nationalsozialistischen Diktatur, in dem über Verfolgung, Krieg und Völkermord entschieden wurde.

Erbaut 1937/38, sollte das Teehaus als politischer Repräsentationsort abseits der Öffentlichkeit dienen, der auf die Überwältigung der Gäste zielte. Nach der steilen Bergstraße führt ein Gang durch einen Tunnel zu einem Aufzug, der die Gäste rund 124 Meter nach oben direkt in das Teehaus bringt. Dort wartet ein atemberaubender Blick auf die umliegenden Bergmassive.

Tatsächlich blieb die Bedeutung des Hauses in der NS-Zeit gering. Hitler fuhr selten hinauf, um Diplomaten oder andere ausländische Gäste zu empfangen. Viel häufiger nutzte es die am Obersalzberg versammelte NS-Entourage zur Erholung und für private Feiern.

Seit 1952 wird das Gebäude als Berggaststätte genutzt und wurde zu einem touristischen Highlight. Der Bau ist bis heute weitgehend original erhalten, während fast alle anderen Gebäude aus der NS-Zeit am Obersalzberg verschwunden sind. Eine Ausstellung informiert über die Geschichte des Kehlsteinhauses und seine Verbindung zu Hitler und dem Obersalzberg.

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